An dieser Stelle hierfür nochmals herzlichen Dank an NPS.
Meine Eindrücke von diesem Nachmittag möchte ich Ihnen keinesfalls vorenthalten. Hierbei geht es lediglich um meine Eindrücke aus der praktischen Arbeit. Pixelpeepen und fabulieren über irgend welche in der Praxis vollkommen irrelevanten Nebensächlichkeiten überlasse ich getrost anderen.
Nach dem Auspacken fällt zu aller erst auf, dass das neue Objektiv gegenüber dem alten AF-D Nikkor 85mm 1:1,4 nun mit einen Kunststoffgehäuse ausgestattet ist. Es fühlt sich zwar dennoch robust und wertig an, die Anmutung von “Unzerstörbarkeit” ist allerdings abhanden gekommen.
An einem großen Gehäuse wie der D3 oder der D700/300 mit angesetztem MB-D10 bildet das AF-S NIKKOR 85mm 1:1.4G eine haptisch hervorragende Einheit. Kurz gesagt, liegt es “satt” in der Hand. Für mich ein wichtiger Faktor wenn die Arbeit auch Spaß machen soll.
Der neue AF-S Autofokus macht den Eindruck, gegenüber dem Stangen-AF des AF-D Nikkor 85mm 1:1,4 deutlich “bissiger” geworden zu sein. Ob er schneller ist als mit dem Vorgänger an einer D3/D700, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist er schnell genug und das zu wissen, reicht mir vollkommen.
Der Fokus sitzt fix und auf dem Punkt. Nach der Durchsicht von über 500 Aufnahmen kann ich sagen, dass es in der Regel am Fotografen liegen dürfte, wenn bei Portraits mit Blende 1,4 die Schärfe nicht genau dort liegt, wo sie sein sollte. Die Vignettierung ist hierbei zwar sichtbar, aber keinesfalls störend und leicht per Software zu korrigieren.
Bereits bei Blende 1,4 liefert das AF-S NIKKOR 85mm 1:1.4G überzeugende Schärfe in den entscheidenden Bereichen. Diese steigt durch Abblenden zwar nochmals deutlich an, aber wer kauft so ein Objektiv um dann mit Blende 2,8 zu fotografieren?
Wirklich umgehauen hat mich das Bokeh. Das neue 85er löst den Hintergrund so genial auf, dass mir dafür kein anderes Wort einfällt als “traumhaft”. Die Farbübergänge haben hierbei eine Anmutung, wie ich sie sonst nur von Aufnahmen mit Superteleobjektiven wie dem AF-S NIKKOR 600 mm 1:4G ED VR bei voll geöffneter Blende kenne. Die Übergänge von scharf zu unscharf sind fließend in einer Weise, die wohl ihres Gleichen sucht.
Kurz gesagt, ein echtes Traumobjektiv für die Portrait und Fashion-Fotografie, das das Zeug dazu hat, Maßstäbe zu setzen. Der einzige Wermutstropfen für mich ist die Kunststoff-Fassung. Aber das vergesse ich schnell, wenn ich mir die Bildergebnisse ansehe.